Grenzen der finanziellen Vorsorge

Dienstag, 26. April 2011 - 00:33

Bei all dem Eigenverantwortlichkeitsgedöns dieser Tage kommt mir immer wieder der Gedanke, was mir meine eigenverantwortliche Alterssicherung nützt, wenn ich sie irgendwann einmal nicht mehr eigenverantwortlich kontrollieren können sollte.

Der fürsorgende Staat und andere fürsorgende Einrichtungen ermöglichten uns viel der Flexibilität, die Grundlage unseres Wirtschaftswachstums war. Inzwischen wird Familie wohl wieder wichtiger, wenn sie helfen kann.

Und irgendwann hilft auch alle finanzielle und materielle Vorsorge nichts mehr. Aber so darf das nicht passieren: Die Selbsttötung des Ehepaars von Brauchitsch ging an uns doch erstaunlich still vorbei. Ich kenne die genauen Umstände ihrer Entscheidung nicht und werde mir hier sicherlich kein Urteil darüber erlauben. Aber dieses Ereignis müsste uns doch schon ein bisschen nachdenklicher machen.

Das merken wir uns. Finanzielle Vorsorge und Eigenverantwortung reichen nicht. Irgendwann ist die Wahlfreiheit zwischen Tod oder Leben zu Ende. Aber davor können bessere Wahlen getroffen werden, als das, was wir zur Zeit mit uns und unserer Gesellschaft anrichten.


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