Pharmaforschung uninteressiert an Risiken von Chinolonen

Montag, 9. Januar 2012 - 21:48

In Deutschland fehlen therapeutisch verwertbare Forschungsergebnisse zu als Antibiotikum gegebenen Chinolonen.

Die Grundlagenforschung gestaltet sich auch immer schwieriger, weil weder die pharmazeutische Industrie noch die Behörden oder andere Institutionen bereit sind, derartige Untersuchungen zu finanzieren. Die Aufklärung über diese Risiken von Chinolonen, also von weitverbreiteten Arzneimitteln in Deutschland, ist mangelhaft, obwohl in den USA jedes Präparat mit einem “Black Box Warning” versehen ist. Ein Beispiel:

WARNING:
Fluoroquinolones, including CIPRO®, are associated with an increased risk of tendinitis and tendon rupture in all ages. This risk is further increased in older patients usually over 60 years of age, in patients taking corticosteroid drugs, and in patients with kidney, heart or lung transplants (see WARNINGS).
Fluoroquinolones, including CIPRO, may exacerbate muscle weakness in persons with myasthenia gravis. Avoid CIPRO in patients with known history of myasthenia gravis (see WARNINGS).

Europäische Gesundheitspolitiker interessiert das nicht.

Ein mit diesem Thema befasster Arzt empfahl meiner Familie, dass sich betroffene Patienten von Orthopäden oder Internisten behandeln lassen sollten; ein anderer befreundeter Arzt empfahl Sportärzte. Angesichts der mangelhaften Forschung (in Deutschland, einem bedeutenden Standort der Pharmaindustrie) seien aber eher unspezifische, schmerzstillende und entzündungshemmende Maßnahmen zu erwarten.

Dieses Blog ist halt nicht immer so lustig, wie ich mir das wünsche.


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