Arthropathien, Tendopathien

Mittwoch, 11. Januar 2012 - 01:14

CC4 – CharitéCentrum 4 für Therapieforschung
http://www.charite.de/kliphatox/forschung/ag/stahlmann_3.html:

Chinolon-induzierte Schäden von Bindegewebsstrukturen (Arthropathien, Tendopathien)

Wahrscheinlich können alle bekannten Fluorchinolone zu Schäden der Achillessehne führen, jedoch handelt es sich um eine seltene Nebenwirkung. Unter dem Aspekt der Arzneimittelsicherheit ist es von besonderer Bedeutung, dass offenbar nach der Behandlung mit einem Chinolon ein Zeitraum von mehreren Monaten vergehen kann, bis es – eventuell durch Einwirkung zusätzlicher Faktoren – zu einer Tendinitis oder Ruptur kommen kann. Es ist unter diesen Bedingungen sehr schwierig, den Kausalzusammenhang zwischen Arzneimittelexposition und Nebenwirkung eindeutig zu belegen. Angesichts dieser Tatsache kommt der systematischen Bearbeitung des Effektes in Tiermodellen eine besondere Bedeutung zu.

Ein häufiges Dilemma für Ärzte: Heilen und Nebenwirkungen riskieren. Das ist schwierig und hier kann ich Ärzte nicht kritisieren. Die Ungewissheiten werden sowohl für Ärzte wie auch für Patienten nie auszuräumen sein. Aber viele Ärzte kennen anscheinend das hier von Charité (mit der gebotenen wissenschaftlichen Vorsicht) angesprochene Thema kaum. Spätestens wenn Nebenwirkungen auftreten, könnten sie sich aber bemühen, sich zum Beispiel bei der Charité zu informieren.

Das ist wichtig, damit bei Beweglichkeitsuntersuchungen weder vom Arzt noch wohlmöglich vom Patienten selbst Verletzungen vorgeschädigten Gewebes verursacht weden. Letzteres passiert aber, wenn Patienten im Vertrauen auf einen uninformierten Arzt gefährlich Belastungsempfehlungen befolgen. Sportmediziner könnten spielsweise auf solche Bewegungsempfehlungen kommen. Solche “Übungen” werden aber bei durch “neue Chinolone” hervorgerufenen Heilungsverzögerungen oder gar Heilungsblockaden wortwörtlich zur Zerreißprobe, gehen also bis hin zur Sehnen-Ruptur. Und das ist klar das Gegenteil einer Genesung des Patienten und einer zumindest graduellen Regeneration seiner Lebensqualität.


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