Kliniken Wesermünde

Sonntag, 22. Januar 2012 - 15:13

Für einen Arzt besteht sicherlich immer das Dilemma, zwischen der Notwendigkeit des Einsatzes eines Medikamentes und den durch für ein Medikament als möglich beschriebenen Nebenwirkungen bedingten Risiken abzuwägen. Wenn sich die Risiken realisiern, dann zeigt sich, wie ein guter Arzt seinen Patienten weiterhilft. Medizin kann zwar keine Wunder bewirken, aber respektvolle Zuwendung und eine gute Organisation der medizinischen Betreuung kann für Patienten eine große Erleichterung sein, besonders in Zeiten nahe der Verzweifelung.

Dass die Behandlung von älteren Patienten mit einigen Fluorchinolonen zu Sehnenschädigungen führen kann, ist bekannt. Im Einzelfall mag es nicht zwar eindeutig nachweisbar sein, dass eine solche Behandlung tatsächlich ursächlich für solche Schäden war, selbst wenn die Patienten trotz hohen Alters zuvor über eine hohe Beweglichkeit verfügten und auch in ihren Familien nie Sehnenrupturen aufgetreten sind. Aber eindeutig ausschließen wird ein verantwortungsvoller Arzt gerade bei sehr alten Patienten ein Auftreten der bekanntermaßen möglichen Nebenwirkung selbstverständlich auch nicht. Er wird darum gerade ältere Patienten nach Gabe von Fluorchilonen aufmerksam beobachten.

Treten die mit den möglichen Nebenwirkungen verbundenen Symptome dann auf, wird ein kompetenter Arzt den betroffenen Patienten keine Bewegungen empfehlen, die zu Rupturen der durch das Medikament möglicherweise geschädigten und in ihrer Heilung nun stark beeinträchtigen Sehnen führen. Der Arzt wird zudem proaktiv zur Erforschung der Nebenwirkung beitragen, den Fall mit Kollegen diskutieren und sich für die Auswirkung der Nebenwirkungen auf das Leben betroffener Patienten interessieren. In den Kliniken Wesermünde in Bremerhaven gibt es Erfahrungen dazu, die in einem Lehrkrankenhaus auch an angehende Ärzte weitergegeben werden können.


Kommentare sind geschlossen.