Kategorie 'Medikamente'

Gut gemeint – Drogenkriminalität gefördert

Mittwoch, 13. Mai 2015 - 20:56

Weil’s nicht gut aussieht, sind die Unionsparteien gegen die Vorschläge von Dieter Janecek (Grüne) und Joachim Pfeiffer (CDU) zur beschränkten Freigabe von Cannabis. Hermann Gröhe (CDU) meint, er könne eine Verharmlosung der gesundheitlichen Folgen dieses Rauschmittels nicht akzeptieren. Das ist unredlich, denn Janecek und Pfeiffer verharmlosten die gesundheitlichen Folgen dieses Rauschmittels nicht.

Wechselwirkungen im Drogenhandel:

Siehe auch: http://www.google.de/search?q=”Dieter+Janecek”+”Joachim+Pfeiffer”+Cannabis

Schwerwiegende Nebenwirkungen

Dienstag, 4. September 2012 - 23:05

So, jetzt ist es ‘raus: “In einem Rote-Hand-Brief berichtet Sanofi-Aventis über neue schwerwiegende Nebenwirkungen unter Levofloxacin (Tavanic®).”

Neu? Habe gleich mal im Duden nachgesehen, ob “neu” jetzt “altbekannt” bedeutet. Aber noch ist das nicht passiert.

Erst verschläft das BfARM die im Ausland bekannten Gefahren und dann macht das Amt mit seinem Unsinn von “neuen” Nebenwirkungen es den Geschädigten noch schwer, die Verantwortlichen zur Verantwortung zu ziehen. Viele Geschädigte haben onehin nicht mehr viel Zeit, entschädigt zu werden.

Sehnenruptur nach Chinolonbehandlung

Mittwoch, 22. August 2012 - 00:35

Wieder einmal etwas nicht so Lustiges:

http://master-toxikologie.charite.de/verein/toxikologie_aktuell/toxikologie_aktuell_2009/?no_cache=1&cid=113067&did=37069&sechash=3e5fc954, 2009-12

Sehnenruptur nach Chinolonbehandlung
Ralf Stahlmann
Institut für Klinische Pharmakologie und
Toxikologie, Charité – Universitätsmedizin Berlin

Tendopathien als Folge einer Therapie mit Chinolonen, wie Levofloxacin oder Ciprofloxacin, sind eine relativ seltene aber ernstzunehmende unerwünschte Wirkung. Obwohl die toxischen Effekte der Chinolone auf Bindegewebsstrukturen mittlerweile den meisten Ärzten bekannt sind, werden die Folgen dieser Nebenwirkungen immer noch unterschätzt. Die Ruptur einer Achillessehne stellt für den betroffenen Patienten eine erhebliche Beeinträchtigung dar und ist in der Regel mit einer monatelangen Arbeitsunfähigkeit verbunden.

Ein Fallbericht aus den USA …

Die Aufsichtsbehörden schlafen weiter.

Kliniken Wesermünde

Sonntag, 22. Januar 2012 - 15:13

Für einen Arzt besteht sicherlich immer das Dilemma, zwischen der Notwendigkeit des Einsatzes eines Medikamentes und den durch für ein Medikament als möglich beschriebenen Nebenwirkungen bedingten Risiken abzuwägen. Wenn sich die Risiken realisiern, dann zeigt sich, wie ein guter Arzt seinen Patienten weiterhilft. Medizin kann zwar keine Wunder bewirken, aber respektvolle Zuwendung und eine gute Organisation der medizinischen Betreuung kann für Patienten eine große Erleichterung sein, besonders in Zeiten nahe der Verzweifelung.

Dass die Behandlung von älteren Patienten mit einigen Fluorchinolonen zu Sehnenschädigungen führen kann, ist bekannt. Im Einzelfall mag es nicht zwar eindeutig nachweisbar sein, dass eine solche Behandlung tatsächlich ursächlich für solche Schäden war, selbst wenn die Patienten trotz hohen Alters zuvor über eine hohe Beweglichkeit verfügten und auch in ihren Familien nie Sehnenrupturen aufgetreten sind. Aber eindeutig ausschließen wird ein verantwortungsvoller Arzt gerade bei sehr alten Patienten ein Auftreten der bekanntermaßen möglichen Nebenwirkung selbstverständlich auch nicht. Er wird darum gerade ältere Patienten nach Gabe von Fluorchilonen aufmerksam beobachten.

Treten die mit den möglichen Nebenwirkungen verbundenen Symptome dann auf, wird ein kompetenter Arzt den betroffenen Patienten keine Bewegungen empfehlen, die zu Rupturen der durch das Medikament möglicherweise geschädigten und in ihrer Heilung nun stark beeinträchtigen Sehnen führen. Der Arzt wird zudem proaktiv zur Erforschung der Nebenwirkung beitragen, den Fall mit Kollegen diskutieren und sich für die Auswirkung der Nebenwirkungen auf das Leben betroffener Patienten interessieren. In den Kliniken Wesermünde in Bremerhaven gibt es Erfahrungen dazu, die in einem Lehrkrankenhaus auch an angehende Ärzte weitergegeben werden können.

Arthropathien, Tendopathien

Mittwoch, 11. Januar 2012 - 01:14

CC4 – CharitéCentrum 4 für Therapieforschung
http://www.charite.de/kliphatox/forschung/ag/stahlmann_3.html:

Chinolon-induzierte Schäden von Bindegewebsstrukturen (Arthropathien, Tendopathien)

Wahrscheinlich können alle bekannten Fluorchinolone zu Schäden der Achillessehne führen, jedoch handelt es sich um eine seltene Nebenwirkung. Unter dem Aspekt der Arzneimittelsicherheit ist es von besonderer Bedeutung, dass offenbar nach der Behandlung mit einem Chinolon ein Zeitraum von mehreren Monaten vergehen kann, bis es – eventuell durch Einwirkung zusätzlicher Faktoren – zu einer Tendinitis oder Ruptur kommen kann. Es ist unter diesen Bedingungen sehr schwierig, den Kausalzusammenhang zwischen Arzneimittelexposition und Nebenwirkung eindeutig zu belegen. Angesichts dieser Tatsache kommt der systematischen Bearbeitung des Effektes in Tiermodellen eine besondere Bedeutung zu.

Ein häufiges Dilemma für Ärzte: Heilen und Nebenwirkungen riskieren. Das ist schwierig und hier kann ich Ärzte nicht kritisieren. Die Ungewissheiten werden sowohl für Ärzte wie auch für Patienten nie auszuräumen sein. Aber viele Ärzte kennen anscheinend das hier von Charité (mit der gebotenen wissenschaftlichen Vorsicht) angesprochene Thema kaum. Spätestens wenn Nebenwirkungen auftreten, könnten sie sich aber bemühen, sich zum Beispiel bei der Charité zu informieren.

Das ist wichtig, damit bei Beweglichkeitsuntersuchungen weder vom Arzt noch wohlmöglich vom Patienten selbst Verletzungen vorgeschädigten Gewebes verursacht weden. Letzteres passiert aber, wenn Patienten im Vertrauen auf einen uninformierten Arzt gefährlich Belastungsempfehlungen befolgen. Sportmediziner könnten spielsweise auf solche Bewegungsempfehlungen kommen. Solche “Übungen” werden aber bei durch “neue Chinolone” hervorgerufenen Heilungsverzögerungen oder gar Heilungsblockaden wortwörtlich zur Zerreißprobe, gehen also bis hin zur Sehnen-Ruptur. Und das ist klar das Gegenteil einer Genesung des Patienten und einer zumindest graduellen Regeneration seiner Lebensqualität.

Pharmaforschung uninteressiert an Risiken von Chinolonen

Montag, 9. Januar 2012 - 21:48

In Deutschland fehlen therapeutisch verwertbare Forschungsergebnisse zu als Antibiotikum gegebenen Chinolonen.

Die Grundlagenforschung gestaltet sich auch immer schwieriger, weil weder die pharmazeutische Industrie noch die Behörden oder andere Institutionen bereit sind, derartige Untersuchungen zu finanzieren. Die Aufklärung über diese Risiken von Chinolonen, also von weitverbreiteten Arzneimitteln in Deutschland, ist mangelhaft, obwohl in den USA jedes Präparat mit einem “Black Box Warning” versehen ist. Ein Beispiel:

WARNING:
Fluoroquinolones, including CIPRO®, are associated with an increased risk of tendinitis and tendon rupture in all ages. This risk is further increased in older patients usually over 60 years of age, in patients taking corticosteroid drugs, and in patients with kidney, heart or lung transplants (see WARNINGS).
Fluoroquinolones, including CIPRO, may exacerbate muscle weakness in persons with myasthenia gravis. Avoid CIPRO in patients with known history of myasthenia gravis (see WARNINGS).

Europäische Gesundheitspolitiker interessiert das nicht.

Ein mit diesem Thema befasster Arzt empfahl meiner Familie, dass sich betroffene Patienten von Orthopäden oder Internisten behandeln lassen sollten; ein anderer befreundeter Arzt empfahl Sportärzte. Angesichts der mangelhaften Forschung (in Deutschland, einem bedeutenden Standort der Pharmaindustrie) seien aber eher unspezifische, schmerzstillende und entzündungshemmende Maßnahmen zu erwarten.

Dieses Blog ist halt nicht immer so lustig, wie ich mir das wünsche.

Bestimmte Antibiotika sind eine schlechte Wahl

Dienstag, 13. September 2011 - 00:18

Hier wird’s mal ernst: Habe wegen eines Falls in meiner Familie http://www.facebook.com/pages/Nebenwirkungen/234824409902450?sk=wall angelegt.

Warnungen in den USA scheinen hier in Deutschland noch nicht so bekannt zu sein. Vielleicht war und ist auch das Interesse der Medikamentenhersteller an einer Diskussion von Nebenwirkungen nicht sonderlich groß: Es geht um Achillessehnenschädigung nach Einnahme bestimmter Antibiotika. Die Nebenwirkung, um die es hier geht, ist ein Problem insbesondere für ältere Patienten wie auch für die sie behandelnden Ärzte.

Suchmaschinenfutter: Chinolone Quinolone Gyrasehemmer Antibiotikum Antobiotika Levaquin Levofloaxin Levofloxacin Tavanic Achillessehne Achillessehnenruptur Tenditis Tendinopathy Tendon Rupture Sehnenentzündung Sehnenruptur Sehnen

Siehe auch:

 


2012-09-04

 


2012-09-17