Archiv für April, 2014

George Steiner

Dienstag, 29. April 2014 - 07:45

ZEIT [Nr. 17, 2014-04-16, Iris Radisch]: Was denken Sie, wenn Sie an Ihren eigenen Tod denken?
George Steiner: Dass ich dann keine Einkommensteuererklärung mehr machen muss.

https://www.google.de/search?q=”Dass+ich+dann+keine+Einkommensteuererklärung+mehr+machen+muss” “George Steiner”

Amazon geht es zu gut

Dienstag, 29. April 2014 - 07:09

Habe den Fall in http://verbraucherschutz.de/kontakt/beschwerde/sonstige-beschwerde/ gemeldet. Amazon hat inzwischen eine starke Position im Markt und kann sich daher mit ziemlich offener Arroganz weigern, für Benachteiligungen von Kunden die Verantwortung zu übernehmen. Wenn sich andere willkürlich behandelte Kunden an den Verbraucherschutz wenden, lässt sich vielleicht herausfinden, welche Kriterien (Alter der Kunden?) dazu führen, das Amazon Bankabbuchungen nicht mehr als Zahlungsart zulässt.

Vielleicht hat hier auch der Gesetzgeber eine Aufgabe, z.B. eine Überarbeitung des AGG speziell im zivilrechtlichen Bereich. Derzeit kann sich z.B. auch die Schufa hinter “Geschäftsgeheimnissen” verstecken. Es geht aber nicht, dass einerseits von den Kunden im Markt immer mehr “Eigenverantwortung” verlangt wird, aber andererseits starken Marktteilnehmern erlaubt wird, verantwortungslos zu handeln und den Kunden nicht die Begründungen zu geben, die sie für ihr eigenverantwortliches Handeln benötigen.

Als Einzelfall ist dieser Fall wohl ziemlich unwichtig. Er zeigt aber, wohin die Reise gehen wird, wenn Unternehmen im Markt zu stark und zu frech werden.

 
Suchmaschinenfutter: Amazon, Bankeinzug, Bankabbuchung, Abbuchungsermächtigung, Abbuchungsverfahren, Kreditkarte, Schufa, Geschäftsgeheimnisse, Marktdominanz, Arroganz, Benachteiligung, Diskriminierung, Intransparenz, AGG, Internethandel, Verbraucherschutz, Verantwortung, Verantwortungsflucht, Eigenverantwortung

 


Update 2014-04-29 21:35

Amazon entschuldigte sich bei mir für die “Verwirrung” und vermutet nun ein Browserproblem. Noch habe ich das nicht gelöst, aber immerhin wird jetzt Kontoabbuchung nicht mehr ausgeschlossen.

Amazon: “Widerstand ist zwecklos!”

Montag, 28. April 2014 - 01:06

Baucis wollte von Amazon wissen, warum sie nicht mehr per Bankeinzug bezahlen darf.

P… M… in irgendeinem Amazon-Service-Center musste das dann wohl mit dem folgenden Textbaustein aus der Amazon-Antworten-Datenbank beantworten.

Guten Tag,

vielen Dank für Ihre offenen Worte zu unseren Zahlungsmethoden. Ihre Meinung ist uns wichtig.

Kundenfeedback wird bei Amazon.de ständig ausgewertet, damit wir das Einkaufserlebnis unserer Kunden bei Amazon.de kontinuierlich verbessern können. Wir haben Ihr Feedback daher bereits an die zuständige Abteilung weitergeleitet.

Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, wenn wir uns nicht mehr weiter zu diesem Thema äußern können.

Vielen Dank für Ihr Feedback.

Freundliche Grüße
P… M…

Unser Ziel: das kundenfreundlichste Unternehmen der Welt zu sein. Ihr Feedback hilft uns dabei.

Wer denkt sich solche Textbausteine eigentlich aus? Ich habe hier die schlimmsten Befürchtungen. “Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, wenn wir uns nicht mehr weiter zu diesem Thema äußern können” bedeutet nämlich übersetzt: “Widerstand ist zwecklos!” Die Mitarbeiter von Amazon können Menschen, die noch einen freien Willen haben, richtig leid tun. Ich gehe mal davon aus, dass das anständige Leute waren, die sich zwar äußern wollen, aber sich jetzt nicht mehr zu dem äußern können, was sie tun (müssen). Das ist ja ganz schrecklich! Werden die Leute von dunklen Mächten ferngesteuert? Sind die Amazon-Mitarbeiter schon von irgendwelchen Außerirdischen assimiliert worden?

Baucis ist zwar ziemlich alt, aber denkt noch selbst mit scharfem Vestand. Amazon teilt sie mit:

So werden Sie bestimmt nicht das kundenfreundlichste Unternehmen!!!

Am 27.04.2014 23:20, schrieb Amazon.de:
>
> Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Amazon.de Geschenkkarten aus dem
> stationären Handel für Ihre Bestellungen einzulösen. Sie erhalten
> Amazon.de Geschenkkarten

Das war ja auch wirklich ein recht dummer Vorschlag von Amazon. Eigentlich ist es sogar eine Frechheit, Kunden dermaßen zu veralbern, aber aus den zuvor angenommenen Gründen gibt es bei Amazon inzwischen vielleicht niemanden mehr, der merkt, was die Antwort für noch unassimilierte Menschen bedeutet. Baucis könnte nämlich dann doch gleich wieder ganz normal beim “stationären Handel” ein ebenfalls ganz normales “Einkaufserlebnis” haben, also ein Buch kaufen anstelle irgendeines Gutscheines. Nur, in ihrem Alter möchte sie lieber per Internet bestellen. Aber gerade die Kundschaft, die Dienste wie den von Amazon gut brauchen könnten, braucht Amazon anscheinend nicht so sehr und macht ihnen deswegen das verbleibende Restleben schwer. Soweit zum Segen des Internethandels für ältere Menschen.

Copied by Adidas

Samstag, 26. April 2014 - 12:36

http://www.tagesschau.de/ausland/adidas-fussballschuh100.html

Ich bin allerdings sowieso kein Kunde bei Adidas.

Der Buchstabenzähler

Mittwoch, 23. April 2014 - 07:13

Winfried Gertz (freier Journalist in München), 08/12 personalmagazin, S. 29 (https://www.haufe.de/download/personalmagazin-ausgabe-82012-personalmagazin-127352.pdf):

[...] Aus 37 Buchstaben bastelt [Infineon-Boss Peter Bauer] den Begriff „Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung”. Frank Brettschneider, Professor für Kommunikationstheorie, kommentiert: „Nur wer verstanden wird, kann auch überzeugen.” [...]

Wer sich hier die Zeit nimmt, Buchstaben zu zählen, will vermutlich nicht verstehen, was mit diesen Buchstaben gesagt werden soll. Vielleicht sollte man Alles aus der Realität verbannen, was nicht einfach kommunizierbar ist.

GhostBSD

Montag, 21. April 2014 - 07:51

Noch ist das Projekt für ein NoNonsense-Betriebssystem für ältere Leute (zu denen ich eigentlich auch schon gehöre) vorwiegend nur in meinem eigenen Kopf. Nicht schlimm, denn durch Verwendung etablierter NoNonsense-Distributionen soll das Projekt ganz klein bleiben. Anders kommt man hinter der Weiterentwicklung von Distributionen nicht her. Bei einigen Linux-Distributionen (z.B. Linux Mint) könnte ein so ein Projektchen vielleicht an nur einem Tag erledigt werden.

Neben Linux gibt es aber auch noch BSD. Als Biotop für Malware ist BSD noch ungastlicher, als Windows und Linux. Besonders interessiert mich GhostBSD. Ab Version 4.0 (zur Zeit noch Alpha) werde ich mir das mal ansehen. Der Dektop ist der NoNonsense Mate (Fork von GNOME 2).

Ob die 32-bit Binärkompatibilität ausreicht, TeamViewer und TrueCrypt (Warnung!) zu betreiben? Vielleicht sind ohnehin BSD-Alternativen zu TrueCrypt und zum TeamViewer besser und sicherer. Wie sieht es mit dem TeamViewer bei BSD aus? Gibt es zum TeamViewer unter BSD eine Alternative für komfortables Desktop-Sharing?

Am sichersten gegen Malware wäre wohl OpenBSD. Aber das ist für mein Projekt vielleicht doch zu spartanisch.

Version 14.04 von Xubuntu, Lubuntu und LXLE

Sonntag, 20. April 2014 - 11:28

Für Ungeduldige, die konservative Bedienoberflächen mögen, gibt es mit Xubuntu und Lubuntu jetzt schon als “Bürgerlinux” erwägbare Distributionen, die fünf Jahre lang mit Long-Term Support (LTS) gepflegt werden.

Lubuntu habe ich schon ausprobiert. Für nicht versierte Benutzer wäre es hier gelegentlich wohl nicht so einfach, Audio und HP-Scanner (wenn sie Netzwerkteilnehmer sind) zum Laufen zu bringen. Auch beim WLAN muss man ein bisschen arbeiten, ehe es läuft. All das geht, aber erst nach Bastelei. Auf Lubuntu wird wohl bald auch LXLE aufsetzen, das Umsteigern von Windows XP zu Linux besonders gut entgegenkommen soll. Allerdings wird es LXLE 14.04 nur für 64Bit-Systeme geben. Für 32Bit-Systeme soll 12.04 aufgebohrt werden.

Das ist aber alles Geschmackssache. Ich selbst warte aus reiner Gewohnheit auf Linux Mint 17 (“Qiana”), mit Mate-Deskop für normale PCs und mit Xfce-Desktop für Installationen auf Pendrives usw. Zur Zeit wird noch getestet.

Noch nicht habe ich mir das auf Ubuntu 14.04 aufsetzende Bhodi Linux 3.0.0 angesehen. Es soll auch auf bestimmten Chromebooks laufen. Den Anspruch auf Unterstützung des ARM port für Debian haben Distributionen wie Ubuntu und Lubuntu auch.

Institut zur Zukunft der Arbeit

Samstag, 19. April 2014 - 10:00

Im September 2013 forderte Prof. Dr. Klaus Zimmermann, Direktor des Bonner Instituts zur Zukunft der Arbeit (IZA), die Redaktion der Blätter für Deutsche und internationale Politik sowie den Autor Werner Rügemer auf, folgende Aussagen zu unterlassen:

  • „faktenwidrig bezeichnet sich das Institut als »unabhängig«“
  • „Von »freier Wissenschaft« kann hier allerdings beim besten Willen nicht gesprochen werden“
  • das IZA betreibt Lobbying
  • (durch eine bestimmte Berichterstattung) den Eindruck zu erwecken, dass das IZA nicht über ihre private Finanzierung informiere.

Quelle (zum Weiterlesen empfohlen): http://www.nachdenkseiten.de/?p=21447

Dank der Aufforderung des IZA wurde ich auf Werner Rügemers Artikel aufmerksam. Der Titel des Artikels ist „Die unterwanderte Demokratie – Der Marsch der Lobbyisten durch die Institutionen“. Darin hat der Verlag leider nicht angegeben, wo er mit Streichung von Textstellen den Forderungen des IZA nachgekommen ist.

Rügemer selbst kam den Forderungen nicht nach. Deswegen gibt es einen Verhandlungstermin: 2014-05-09, 11 Uhr. Die Verhandlung soll in der Pressekammer des Landgerichts Hamburg stattfinden. In Rolf Schälikes aktionskünstlerischer „Bukeismus“-Website findet man auch das Aktenzeichen: Az. 324 O 19/14.

Wenn der Betriebsrat vom Chef abhängig ist

Freitag, 11. April 2014 - 06:18

http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/enercon-und-ig-metall-machen-sich-gegenseitig-schwere-vorwuerfe_id_3763081.html

[...] Enercon-Chef Hans-Dieter Kettwig wollte die am Donnerstag erhobenen IG-Metall-Vorwürfe nicht erörtern, wonach der Branchenpionier mit einem gewerkschaftsfeindlichen Klima Betriebsräte vereitele. Kettwig sagte der Nachrichtenagentur dpa auf der Hannover Messe jedoch: „Wir stellen fest, dass wir seit 1998 Betriebsräte in vielen Firmen haben, die aber unabhängig organisiert sind. Und von diesem Weg lassen wir uns auch nicht abbringen.“ [...]

Schon erstaunlich, dass es solche Eistellungen auch heute noch gibt. Und wie kann ein Unternehmer sich vom Weg der Abhängigkeit der Betriebsräte von seinem Wohlwollen nicht abbringen lassen, ohne sich strafbar zu machen?

Im Kampf gegen eine vermeintliche Bevormundung seiner Mitarbeiter durch die IG Metall bevormundet Hans-Dieter Kettwig seine Mitarbeiter lieber selber. Von der Gewerkschaft “abhängige” Betriebsräte sind Kettwig zu unabhängig von Kettwig.

Ich bin übrigens Mitglied IG-Metall. Bin ich damit von der Gewerkschaft “abhängig”? Sie ist mein Dienstleister. Wenn sie keine Leistungen erbringt, dann verliert sie meinen Mitgliedsbeitrag. Soweit zum Thema “Abhängigkeit”.

Können Gemeinden es verantworten, von Enercon Windkraftanlagen zu kaufen?

Katze verdunkelt Wahl in der Türkei

Sonntag, 6. April 2014 - 18:06