Kategorie 'freier Wille'

Wir entscheiden, was wir sehen

Dienstag, 16. Januar 2018 - 11:56

Decision making patterns which explain the Brexit

Freitag, 24. Februar 2017 - 11:52

Der Kälbermarsch

Freitag, 27. Januar 2017 - 00:34

Hinter der Trommel her
Trotten die Kälber
Das Fell für die Trommel
Liefern sie selber.
Der Schlächter ruft: Die Augen fest geschlossen
Das Kalb marschiert. In ruhig festem Tritt.
Die Kälber, deren Blut im Schlachthaus schon geflossen
Marschiern im Geist in seinen Reihen mit.

Sie heben die Hände hoch
Sie zeigen sie her.
Die Hände sind blutbefleckt
Doch immer noch leer.
Der Schlächter ruft: Die Augen fest geschlossen
Das Kalb marschiert. In ruhig festem Tritt.
Die Kälber, deren Blut im Schlachthaus schon geflossen.
Marschiern im Geist in seinen Reihen mit.

Sie tragen ein Kreuz voran
Auf blutroten Flaggen
Das hat für den armen Mann
Einen großen Haken.
Der Schlächter ruft: Die Augen fest geschlossen
Das Kalb marschiert. In ruhig festem Tritt.
Die Kälber, deren Blut im Schlachthaus schon geflossen
Marschiern im Geist in seinen Reihen mit.

Bertold Brecht, 1943

Wahlhelfer

Sonntag, 8. Januar 2017 - 11:28

http://www.newyorker.com/news/news-desk/trump-putin-and-the-big-hack

Trump, Putin, and the Big Hack

By David Remnick
January 6, 2017

[...] A declassified report concluded that Putin ordered a campaign of covert operations, from defamatory “fake news” articles about Clinton to the hack itself. [...]

[...] Like many nationalist politicians in Europe, Trump has made plain his admiration for Putin, complimenting the Russian leader’s “great control over his country,” while at the same time failing to address the reality that Putin’s regime has instituted wholesale censorship of television, increased repressive measures on ordinary citizens, and unleashed his forces in Ukraine and Syria. (Putin, of course, discounts criticism of his policies as Western hypocrisy and points to everything from the invasion of Iraq, which he opposed, to the eastward expansion of NATO, which he sees as an aggressive act.) [...]

How Mainstream Economics Helps Businesses Manipulate our Minds

Samstag, 16. April 2016 - 21:22


http://evonomics.com/how-mainstream-economics-help-businesses-manipulate-our-minds/

By John Komlos

A major oversight of standard economics is that it begins the analysis with adults. This is convenient, because this strategy enables the discipline to ignore the crucial and pernicious influence of powerful mega-corporations on the formation of the mindset of children and youth during their formative years. By disregarding the crucial first 18 or so years of life, mainstream economics can simply assume that tastes are already formed when a person enters the market place and by then they know perfectly well what they like and dislike. In other words, they enter the economy as adults with tastes fully formed, so businesses do not influence them in their childhood. The technical term for this is that tastes are exogenous. So economists do not have to worry about tastes because that is determined exogenously, i.e., outside of the economic process. [...]

Der Bankschalter im Wohnzimmer

Samstag, 9. April 2016 - 20:36

Sie sind stolzer Besitzer eines Bankschalters in ihrem Wohnzimmer und trotzdem kein Bankangestellter?

http://www.zeit.de/2016/14/wirtschaftspsychologie-engagement-lifestyle-arbeit-oekonomie-kunden

Wirtschaftspsychologie: Mach du mal!
Unser Geld haben sie schon, jetzt wollen sie unsere Zeit. Wie Unternehmen ihre Kunden zum Selbermachen animieren – und so in billige Arbeitskräfte verwandeln.
Von Marcus Rohwetter [...]

Zugegeben, gerade weniger mobilen Menschen hilft Telebanking. Hier ist weniger die Verschiebung von Arbeitszeit zu den Kunden das Problem, sondern vielmehr die Auslagerung von Sicherheitsrisiken.

Zugang zu TTIP-Texten für Parlamentarier

Montag, 14. September 2015 - 19:26

Über TTIP weiß ich zu wenig, um mir ein Urteil bilden zu können. Aber Parlementarier sollten nicht behindert werden dürfen, in das Abkommen Einblick zu nehmen. Zwar brauchen Verhandlungen einen gewissen Grad an Vertraulichkeit, aber es muss Zwischenergebnisse geben, die Parlamentariern zur Beurteilung zugänglich zu machen sind. Hier scheint es Probleme zu geben, wobei juristische Fachtermini und fehlene Englischkenntnisse vielleicht noch die niedrigste Hürde darstellen sollten, wenn die Parteien ihre Ressourcen richtig nutzen.

Zugang zu TTIP-Texten für ParlamentarierQuelle: https://twitter.com/Volksentscheid/status/641940731725258754
Links:

Abrissbirne der Möglichkeiten

Samstag, 16. Mai 2015 - 16:10

Die Deutschen machen sich zu viele Sorgen und braucht darum eine Reform der Mentalität. Entsorgt euch, die Spaßpartei ist wieder da: Der FDP-Chef Lindner hat Fortschrittsfeindlichkeit und Stillstand kritisiert. Bei solchen originellen Ideen weht doch gleich wieder ein frischer Wind durch Germany. Lindners zeitgemäße Motivationsrede hat mich sofort schon viel optimistischer gestimmt: Se Herr Lindner builds us up again and gives se German Burger his German Mut back! Se FDP makes se Wohlfuhlstagnation an end. (Now have we already mindestens two Kandidaten for se Unword of 2015.)

Besonders schlimm findet Lindner Kulturpessimisten, Globalisierungsgegner und – jawoll! – auch Verbraucherschützer! Lindners Triebkraft liefert aber nicht nur unklomplizierte Klischees für unkompliziertes Wohlfühlen, sondern auch Tiefsinn: Das “Ja, aber” ist der “Standstreifen des Lebens” und Skepsis ist “die Abrissbirne der Möglichkeiten”. Ralf Dahrendorf wäre auf so etwas nicht gekommen. Denken hemmt (Jaspers). Und Hemmungen sind der Giftapfel für den Fortschritt.

Überraschung: Es geht um Macht

Montag, 26. Mai 2014 - 07:05

http://www.aljazeera.com/programmes/empire/rise-of-the-oligarchs/2014/05/it-just-money-it-power-201452412128351328.html

Amazon: “Widerstand ist zwecklos!”

Montag, 28. April 2014 - 01:06

Baucis wollte von Amazon wissen, warum sie nicht mehr per Bankeinzug bezahlen darf.

P… M… in irgendeinem Amazon-Service-Center musste das dann wohl mit dem folgenden Textbaustein aus der Amazon-Antworten-Datenbank beantworten.

Guten Tag,

vielen Dank für Ihre offenen Worte zu unseren Zahlungsmethoden. Ihre Meinung ist uns wichtig.

Kundenfeedback wird bei Amazon.de ständig ausgewertet, damit wir das Einkaufserlebnis unserer Kunden bei Amazon.de kontinuierlich verbessern können. Wir haben Ihr Feedback daher bereits an die zuständige Abteilung weitergeleitet.

Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, wenn wir uns nicht mehr weiter zu diesem Thema äußern können.

Vielen Dank für Ihr Feedback.

Freundliche Grüße
P… M…

Unser Ziel: das kundenfreundlichste Unternehmen der Welt zu sein. Ihr Feedback hilft uns dabei.

Wer denkt sich solche Textbausteine eigentlich aus? Ich habe hier die schlimmsten Befürchtungen. “Bitte haben Sie aber Verständnis dafür, wenn wir uns nicht mehr weiter zu diesem Thema äußern können” bedeutet nämlich übersetzt: “Widerstand ist zwecklos!” Die Mitarbeiter von Amazon können Menschen, die noch einen freien Willen haben, richtig leid tun. Ich gehe mal davon aus, dass das anständige Leute waren, die sich zwar äußern wollen, aber sich jetzt nicht mehr zu dem äußern können, was sie tun (müssen). Das ist ja ganz schrecklich! Werden die Leute von dunklen Mächten ferngesteuert? Sind die Amazon-Mitarbeiter schon von irgendwelchen Außerirdischen assimiliert worden?

Baucis ist zwar ziemlich alt, aber denkt noch selbst mit scharfem Vestand. Amazon teilt sie mit:

So werden Sie bestimmt nicht das kundenfreundlichste Unternehmen!!!

Am 27.04.2014 23:20, schrieb Amazon.de:
>
> Außerdem haben Sie die Möglichkeit, Amazon.de Geschenkkarten aus dem
> stationären Handel für Ihre Bestellungen einzulösen. Sie erhalten
> Amazon.de Geschenkkarten

Das war ja auch wirklich ein recht dummer Vorschlag von Amazon. Eigentlich ist es sogar eine Frechheit, Kunden dermaßen zu veralbern, aber aus den zuvor angenommenen Gründen gibt es bei Amazon inzwischen vielleicht niemanden mehr, der merkt, was die Antwort für noch unassimilierte Menschen bedeutet. Baucis könnte nämlich dann doch gleich wieder ganz normal beim “stationären Handel” ein ebenfalls ganz normales “Einkaufserlebnis” haben, also ein Buch kaufen anstelle irgendeines Gutscheines. Nur, in ihrem Alter möchte sie lieber per Internet bestellen. Aber gerade die Kundschaft, die Dienste wie den von Amazon gut brauchen könnten, braucht Amazon anscheinend nicht so sehr und macht ihnen deswegen das verbleibende Restleben schwer. Soweit zum Segen des Internethandels für ältere Menschen.