Kategorie 'Ideologien'

How Mainstream Economics Helps Businesses Manipulate our Minds

Samstag, 16. April 2016 - 21:22


http://evonomics.com/how-mainstream-economics-help-businesses-manipulate-our-minds/

By John Komlos

A major oversight of standard economics is that it begins the analysis with adults. This is convenient, because this strategy enables the discipline to ignore the crucial and pernicious influence of powerful mega-corporations on the formation of the mindset of children and youth during their formative years. By disregarding the crucial first 18 or so years of life, mainstream economics can simply assume that tastes are already formed when a person enters the market place and by then they know perfectly well what they like and dislike. In other words, they enter the economy as adults with tastes fully formed, so businesses do not influence them in their childhood. The technical term for this is that tastes are exogenous. So economists do not have to worry about tastes because that is determined exogenously, i.e., outside of the economic process. [...]

Überraschung? China ist eine Plutokratie

Donnerstag, 29. Oktober 2015 - 01:59

http://www.tagesschau.de/inland/interview-wuttke-china-handelskammer-101.html (2015-10-26)

tagesschau.de: Kann man eine Marktöffnung vorantreiben und gleichzeitig politisch und ideologisch repressiv agieren wie es China tut?
Jörg Wuttke (Chef der EU-Handelskammer in China): Man [??] dachte immer, dass das nicht geht, aber die Chinesen haben geschafft, das Unglaubliche [??] zusammenzuführen. Im Grunde genommen ist das jetzt ein leninistisches System mit einem manchesterkapitalistischen Gefüge. Also ich würde nicht ausschließen, dass in der Tat, das Regime autoritär regiert, und Liberalisierungen im Wirtschaftssektor weiter voranschreiten, so wie bisher.

Wer ist den “man”? Für Leute wie mich, die lange genug mit China zu tun hatten, war nie unglaublich, was Jörg Wuttke jetzt zugibt. Was ich jedoch glaube: Leute wie Wuttke wussten das schon längst. Nur war es halt schlecht für das Geschäft, offen darüber zu sprechen. Jetzt lässt sich das aber einfach nicht mehr verheimlichen. Dass ein manchesterkapitalistisches Gefüge und ein repressives Regime zusammenpassen, ist doch klar. Hier ist nichts “unglaublich”, sondern der Glaube an eine Demokratisierung durch Kapitalismus wurde eben nur so lange aufrecht erhalten, wie es den Interessen vergleichsweise weniger Reicher diente, noch reicher zu werden.

China ist eine repressive und nuklear bewaffnete Plutokratie. Das passt doch gut zusammen.

Auch ist China ein Volk ohne Raum. Mit geeigneten (aus chinesischer Sicht) Mitteln wird sich das Regime diesen Raum zu Wasser und zu Land in intelligenterer, geschickterer und nachhaltigerer Weise verschaffen, als Andere das versucht hatten. Mit Blick auf frühere Formen des Kolonialismus kann der Rest der Welt das den Chinesen eigentlich nicht übel nehmen.

Ein repressiv regiertes kapitalistisches System bietet eine unheimlich starke Kombination, die die Wettbewerbsbedingungen jetzt schon spürbar prägt. Wie wird Repression im Rest der Welt aussehen müssen, um mithalten zu können? Wird es so etwas wie einen eleganten Faschismus geben? Ob der dazu passende Widerstand reicht?

Abrissbirne der Möglichkeiten

Samstag, 16. Mai 2015 - 16:10

Die Deutschen machen sich zu viele Sorgen und braucht darum eine Reform der Mentalität. Entsorgt euch, die Spaßpartei ist wieder da: Der FDP-Chef Lindner hat Fortschrittsfeindlichkeit und Stillstand kritisiert. Bei solchen originellen Ideen weht doch gleich wieder ein frischer Wind durch Germany. Lindners zeitgemäße Motivationsrede hat mich sofort schon viel optimistischer gestimmt: Se Herr Lindner builds us up again and gives se German Burger his German Mut back! Se FDP makes se Wohlfuhlstagnation an end. (Now have we already mindestens two Kandidaten for se Unword of 2015.)

Besonders schlimm findet Lindner Kulturpessimisten, Globalisierungsgegner und – jawoll! – auch Verbraucherschützer! Lindners Triebkraft liefert aber nicht nur unklomplizierte Klischees für unkompliziertes Wohlfühlen, sondern auch Tiefsinn: Das “Ja, aber” ist der “Standstreifen des Lebens” und Skepsis ist “die Abrissbirne der Möglichkeiten”. Ralf Dahrendorf wäre auf so etwas nicht gekommen. Denken hemmt (Jaspers). Und Hemmungen sind der Giftapfel für den Fortschritt.

Gut gemeint – Drogenkriminalität gefördert

Mittwoch, 13. Mai 2015 - 20:56

Weil’s nicht gut aussieht, sind die Unionsparteien gegen die Vorschläge von Dieter Janecek (Grüne) und Joachim Pfeiffer (CDU) zur beschränkten Freigabe von Cannabis. Hermann Gröhe (CDU) meint, er könne eine Verharmlosung der gesundheitlichen Folgen dieses Rauschmittels nicht akzeptieren. Das ist unredlich, denn Janecek und Pfeiffer verharmlosten die gesundheitlichen Folgen dieses Rauschmittels nicht.

Wechselwirkungen im Drogenhandel:

Siehe auch: http://www.google.de/search?q=”Dieter+Janecek”+”Joachim+Pfeiffer”+Cannabis

FDP gegen Naturwissenschaft

Samstag, 4. Mai 2013 - 08:14

http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-05/schellnhuber-fdp-streit

Umwelt-Beirat

FDP will Klimaforscher Schellnhuber als Berater loswerden

Die FDP will den renommierten Klimaforscher und Berater der Bundesregierung einem Medienbericht zufolge aus dem Amt drängen. Die CDU hält an ihrem Kandidaten fest. [...]

Im Bundestag sind die zwei ideologiegetriebensten Parteien wohl DIE LINKE und die FDP. Wenn es nach ihr ginge, soll der Naturwissenschaftler Schnellhuber im Umwelt-Beirat durch einen Wirtschaftswissenschaftler ersetzt werden.

Siehe auch: https://www.google.de/search?q=schnellnhuber+umwelt+FDP

FDP macht unfreiwillig auf Verteilungsprobleme aufmerksam

Mittwoch, 6. März 2013 - 22:04

Die FDP hat sich gestern in der Regierungskoalition durchgesetzt: Die interessanten Sachen werden aus dem Armutsbericht gestrichen. Das ist gut so, denn dadurch werden wir nun erst recht auf die Verteilungsprobleme aufmerksam. Die Medien haben hier ihren Job getan und dokumentieren klar, was die FDP verschleiern will.

Ich bin der FDP dafür dankbar, aber wir sollten es an der Wahlurne mit der Dankbarkeit nicht allzusehr übertreiben.

Siehe auch:

Wortwahl

Freitag, 27. Januar 2012 - 08:49

In der deutschen Wikipedia steht unter “SMART (Projektmanagement)“: Spezifisch, Messbar, Akzeptiert, Realistisch, Terminierbar (klare Terminvorgabe). Das klingt nach jener anständigen und soliden Projekplanung, die es vor dem Zeitalter des Voodoo-Managements wohl einmal gegeben haben soll.

S.M.A.R.T. stand vor vielen Jahren nämlich für Specific, Measurable, Attainable, Realistic, Tangible. Ausgedacht haben soll sich das unter Anderen Paul J. Meyer (1965, Quelle: John Haggai, Lead On!, 1986). Das war der Erfinder des Goal Setting. Die erste dokumentierte Verwendung soll bei George T. Doran in There’s a S.M.A.R.T. way to write management’s goals and objectives zu finden gewesen sein (Management Review 70/11, 2008-10-15, S. 35-36.) Es gibt aber auch ein paar andere Namen. Was soll’s.
(Mehr zur Geschichte von S.M.A.R.T.: http://rapidbi.com/management/history-of-smart-objectives/)

Es ist aber doch interessant, wie über die Geschichte des Akronyms diskutiert wird. Es wird um seinen “wahren” Ursprung gerungen, also um seine augenblicklich benötigte Auslegung. Gerne wird auch an den Glaubenslehren herumgedichtet, gerade so wie man’s braucht. Darum werden heute den einzelnen Buchstaben in den Akronymen auch andere Begriffe zugeordnet.

Nehmen wir mal das “A”, um zu zeigen, worum es geht. In er englischsprachigen Wikipedia wird das Akronym seit 2004-03-27 aufgelistet. Das “A” stand damals nur für “Achievable“. Mit Datum 2008-11-06 zog dann kommentarlos zu “Appropriate, Achievable, Attainable, Assignable , Actionable, Action-oriented” der Begriff “Ambitious (yet Achievable)” aus dem Wiktionary in den Wikipedia-Artikel ein, wobei “(yet Achieavable)” allerdings dem Umzugschwund zum Opfer fiel.

Die Managementlehren werden derweil immer alberner.

Freier Markt für wen?

Donnerstag, 5. Januar 2012 - 22:58

Wo “marktorientiertere” Kräfte an die Macht kommen, fliegen anscheinend freie Betriebssysteme raus und ein großer Beinahe-Monopolanbieter kommt rein. Wenn ich es richtig verstehe, ist das (dank FDP) im deutschen auswärtigen Dienst passiert – und jetzt auch in Spanien: Suchen Sie nach “LinEx” in http://distrowatch.com/weekly.php?issue=20120102#news. Den neuen Machthabern ist ein freies Betriebssystem (GNU-Linux) wohl zu “sozialistisch”.

Da fällt mir noch ein, dass Wettbewerb Produkte sehr teuer machen kann. Es gab einmal eine Zeit, in der Chips, die sowohl analoge wie auch digitale Signale auf eine Leitung brachten bzw. von ihr abholten, nicht auf den Markt kamen, weil analogen (Telefon) und digitalen (DSL) Anbietern unabhängig voneinander Zugang zu den Telefonleitungen der Endkunden gewährt werden musste. Es waren deswegen nicht nur getrennte Chips notwendig, sondern auch noch aufwendige zusätzliche Schaltungen, die die analogen und digitalen Signale kombinieren (zum Kundenanschluss) bzw. trennen (vom Kundenanschluss) mussten. Diese zusätzlichen Schaltungen beanspruchten noch viel mehr Platz als die Chips selbst. Das verursachte zusätzliche Miet- und Betriebskosten. Der ganze Wahnsinn kostete ein Vielfaches dessen, was ein einziger Chip gekostete hätte, der sowohl den analogen wie auch den digitalen Signalweg bedienen kann.

Ich habe nichts gegen die freie Marktwirtschaft. Aber Marktideologien sind mir zuwider, die es nicht merken (wollen), wenn die Wettbewerbskosten die Versprechen des freien Marktes zur Makulatur machen. Den Preis zur Erhaltung der Ideologie zahlen die Verbraucher. Aber es gibt wohl genügend Politiker, deren eigentliche Kunden gar nicht die Verbraucher sind.

Flache Lernkurve, aber immerhin

Samstag, 1. Oktober 2011 - 11:12

Etwa 30 Jahre, nachdem wir es schon wussten, merkt es auch die FDP: Das Vertrauen auf den ungeregelten Markt nimmt mitunter religiöse Züge an.

http://www.fr-online.de/politik/fr-interview-mit-fdp-generalsekretaer-christian-lindner–liberal-ist-eine-stil-frage-,1472596,10945656.html

Frankfurter Rundschau: Nennen Sie bitte einen zentralen Punkt, in dem Sie sich jetzt korrigieren.
Christian Lindner: Es muss wieder stärker sichtbar sein, dass wir in der Tradition des deutschen Ordoliberalismus stehen. Manchmal sind wir mit einer Laissez-faire-Politik in Verbindung gebracht worden, die in den USA von den Neokonservativen vertreten wurde. Bei denen nimmt das Vertrauen auf den ungeregelten Markt mitunter religiöse Züge an. Zugleich wurde die wirtschaftliche Vernunft im billigen Zentralbankgeld ertränkt. Das aber ist nicht die Tradition eines Otto Graf Lambsdorff und der Sozialen Marktwirtschaft. Das wieder stärker herauszuarbeiten, auch in Reaktion auf die Krisen der Märkte und der Staaten, könnte ein Anknüpfen an bestehende Traditionen und zugleich ein Teil Selbstkorrektur sein.

Das Klo-Kriterium zur Ideologiewahl

Samstag, 6. August 2011 - 12:18

Slavoj Žižek on toilets and ideology
http://www.youtube.com/watch?v=AwTJXHNP0bg

 

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