Kategorie 'Wachstum'

Social Progress Index

Donnerstag, 12. April 2018 - 21:33

https://www.socialprogressindex.com/

Dreischluchten-Damm 1995

Sonntag, 8. Oktober 2017 - 02:35

Aus meiner ersten Website im Jahr 1995: Interessante Vorhersagen

How Mainstream Economics Helps Businesses Manipulate our Minds

Samstag, 16. April 2016 - 21:22


http://evonomics.com/how-mainstream-economics-help-businesses-manipulate-our-minds/

By John Komlos

A major oversight of standard economics is that it begins the analysis with adults. This is convenient, because this strategy enables the discipline to ignore the crucial and pernicious influence of powerful mega-corporations on the formation of the mindset of children and youth during their formative years. By disregarding the crucial first 18 or so years of life, mainstream economics can simply assume that tastes are already formed when a person enters the market place and by then they know perfectly well what they like and dislike. In other words, they enter the economy as adults with tastes fully formed, so businesses do not influence them in their childhood. The technical term for this is that tastes are exogenous. So economists do not have to worry about tastes because that is determined exogenously, i.e., outside of the economic process. [...]

Überraschung? China ist eine Plutokratie

Donnerstag, 29. Oktober 2015 - 01:59

http://www.tagesschau.de/inland/interview-wuttke-china-handelskammer-101.html (2015-10-26)

tagesschau.de: Kann man eine Marktöffnung vorantreiben und gleichzeitig politisch und ideologisch repressiv agieren wie es China tut?
Jörg Wuttke (Chef der EU-Handelskammer in China): Man [??] dachte immer, dass das nicht geht, aber die Chinesen haben geschafft, das Unglaubliche [??] zusammenzuführen. Im Grunde genommen ist das jetzt ein leninistisches System mit einem manchesterkapitalistischen Gefüge. Also ich würde nicht ausschließen, dass in der Tat, das Regime autoritär regiert, und Liberalisierungen im Wirtschaftssektor weiter voranschreiten, so wie bisher.

Wer ist den “man”? Für Leute wie mich, die lange genug mit China zu tun hatten, war nie unglaublich, was Jörg Wuttke jetzt zugibt. Was ich jedoch glaube: Leute wie Wuttke wussten das schon längst. Nur war es halt schlecht für das Geschäft, offen darüber zu sprechen. Jetzt lässt sich das aber einfach nicht mehr verheimlichen. Dass ein manchesterkapitalistisches Gefüge und ein repressives Regime zusammenpassen, ist doch klar. Hier ist nichts “unglaublich”, sondern der Glaube an eine Demokratisierung durch Kapitalismus wurde eben nur so lange aufrecht erhalten, wie es den Interessen vergleichsweise weniger Reicher diente, noch reicher zu werden.

China ist eine repressive und nuklear bewaffnete Plutokratie. Das passt doch gut zusammen.

Auch ist China ein Volk ohne Raum. Mit geeigneten (aus chinesischer Sicht) Mitteln wird sich das Regime diesen Raum zu Wasser und zu Land in intelligenterer, geschickterer und nachhaltigerer Weise verschaffen, als Andere das versucht hatten. Mit Blick auf frühere Formen des Kolonialismus kann der Rest der Welt das den Chinesen eigentlich nicht übel nehmen.

Ein repressiv regiertes kapitalistisches System bietet eine unheimlich starke Kombination, die die Wettbewerbsbedingungen jetzt schon spürbar prägt. Wie wird Repression im Rest der Welt aussehen müssen, um mithalten zu können? Wird es so etwas wie einen eleganten Faschismus geben? Ob der dazu passende Widerstand reicht?

Armutszeugnis für Deutschland

Samstag, 17. Oktober 2015 - 04:18

http://nationalearmutskonferenz.de/index.php/presse/pressemitteilungen/288-pressemeldung-armut-ist-kein-zufall

Nationale Armutskonferenz legt 2. Schattenbericht „10 Jahre Hartz IV“ vor. Mehr Entschiedenheit bei der Bekämpfung von Armut gefordert: „Keine weiteren Jahre verlieren!“

Köln/Berlin. Zum zweiten Mal nach 2012 hat die Nationale Armutskonferenz (nak) heute einen Schattenbericht zur Armut in Deutschland vorgelegt. Er trägt den Titel „Zehn Jahre Hartz IV – zehn verlorene Jahre“. Vor der Berliner Bundespressekonferenz betonte nak-Sprecher Dr. Frank Johannes Hensel, Armut sei „kein unglücklicher Zufall“. Er forderte mehr politische Entschiedenheit bei der Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung in Deutschland. „Wir dürfen keine weiteren Jahre mehr verlieren!“ [...]

Aber natürlich werden wir noch mehr Jahre verlieren. (Wer ist “wir”?)
 
http://www.dgb.de/themen/++co++ddc7b6f8-57ad-11e5-a07d-52540023ef1a

[...] Ein Europa für alle“ fordert der neue Verteilungsbericht, den die Entwicklungsorganisation Oxfam dieser Tage veröffentlich hat. Er kommt zu dem Schluss, dass die Ungleichheit in Europa erheblich zunimmt und in Deutschland besonders ausgeprägt ist. Mehr denn je gilt es, diesen Trend endlich umzukehren und die Interessen der Mehrheit zu berücksichtigen.

Der Bericht weist auf die enorme Vermögenskonzentration hin, wonach die reichsten zehn Prozent in Deutschland über 63 Prozent des Gesamtvermögens verfügen. Mit Ausnahme Österreichs ist sonst nirgends in Europa eine höhere Konzentration zu beobachten. Diese Ungleichheit ist hauptsächlich durch Schenkungen und Erbschaften verursacht. Seit 1960 hat sich das vererbte Vermögen gemessen am Nationaleinkommen mehr als verfünffacht. [...]

Dass das passiert, war doch schon vor 20 Jahren absehbar. Bei der Umverteilung von unten nach oben haben immerhin diejenigen, die davon profitieren, keine Zeit verloren. Auch hier wird sich nichts ändern.

Übrigens, nach dem auch die letzte öffentliche Toilette privatisiert sein wird (aus Sicht der Welttoilettenorganisation wird Deutschland hier wohl zum Entwicklungsland), kann die Privatwirtschaft sich von diesem Output der Menschen verstärkt ihrem Input zuwenden und auch die Wasserversorgung noch besser in den Griff bekommen. Prost.

Wachstum & Produktivität

Sonntag, 6. September 2015 - 01:42

http://www.zeit.de/2015/34/wirtschaftswachstum-produktivitaet-global-innovationen

Abrissbirne der Möglichkeiten

Samstag, 16. Mai 2015 - 16:10

Die Deutschen machen sich zu viele Sorgen und braucht darum eine Reform der Mentalität. Entsorgt euch, die Spaßpartei ist wieder da: Der FDP-Chef Lindner hat Fortschrittsfeindlichkeit und Stillstand kritisiert. Bei solchen originellen Ideen weht doch gleich wieder ein frischer Wind durch Germany. Lindners zeitgemäße Motivationsrede hat mich sofort schon viel optimistischer gestimmt: Se Herr Lindner builds us up again and gives se German Burger his German Mut back! Se FDP makes se Wohlfuhlstagnation an end. (Now have we already mindestens two Kandidaten for se Unword of 2015.)

Besonders schlimm findet Lindner Kulturpessimisten, Globalisierungsgegner und – jawoll! – auch Verbraucherschützer! Lindners Triebkraft liefert aber nicht nur unklomplizierte Klischees für unkompliziertes Wohlfühlen, sondern auch Tiefsinn: Das “Ja, aber” ist der “Standstreifen des Lebens” und Skepsis ist “die Abrissbirne der Möglichkeiten”. Ralf Dahrendorf wäre auf so etwas nicht gekommen. Denken hemmt (Jaspers). Und Hemmungen sind der Giftapfel für den Fortschritt.

Kalte Progression ist kalter Kaffee

Freitag, 12. Dezember 2014 - 22:10

Über das Gesetz zum Abbau der kalten Progression (bis 2013-02-01), http://offenesparlament.de/ablauf/17/41263 und http://dipbt.bundestag.de/extrakt/ba/WP17/412/41263.html

Finanzbericht 2015 (2014-08-08, S.59), http://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Wirtschafts_und_Finanzdaten/Finanzbericht-2015-anl.pdf?__blob=publicationFile&v=2:

[...} Gesetz zum Abbau der kalten Progression

Dieses Gesetz stellt das verfassungsrechtlich gebotene Existenzminimum steuerfrei. Bei unverändertem Eingangssteuersatz wird der Grundfreibetrag in zwei Schritten - im Jahr 2013 um 126 € auf 8.130 € und ab dem Jahr 2014 um 224 € auf 8.354 € - erhöht. Eine regelmäßige Überprüfung der Wirkung der kalten Progression im Einkommensteuertarif wird durch die Bundesregierung im Steuerprogressionsbericht alle zwei Jahre stattfinden. [...]

Erster Steuerprogressionsbericht (2014-12-12), https://www.google.de/search?q=%22Erster+Steuerprogressionsbericht%22
 


2014-12-09

Das Thema ist uralt. Mein Verdacht ist, dass es den Bekämpfern der “kalte Progression” in Wirklichkeit um andere Themen oder Effekte geht, die mit kalter Progression nichts zu tun haben.

Matthias Warneke vom Bund der Steuerzahler jammerte im Interview mit tagesschau.de:

[...] Aber die kleineren und mittleren Einkommen werden – relativ gesehen – besonders stark belastet, weil hier die Steigerungen in unserem progressiven Steuertarif am stärksten sind. Das führt dazu, dass jeder Einkommenszuwachs im Bereich bis 30.000 Euro Jahreseinkommen steuerlich besonders stark bestraft wird.

Ein Single, der 30.000 Euro zu versteuern hat, verliert in diesem Jahr rund 215 Euro durch die kalte Progression, das sind 3,5 Prozent. Jemand der 100.000 Euro zu versteuern hat, wird mit 511 Euro zu viel belastet, das sind dann nur noch 1,4 Prozent seiner Steuerlast. Daran zeigt sich, wie ungerecht sich das für die kleineren Einkommen auswirkt. [...]

Den Effekt einer kalten Progression erklärt Warnecke damit nicht.

 
http://de.wikipedia.org/wiki/Kalte_Progression

Kalte Progression ist die Steuermehrbelastung, die im zeitlichen Verlauf entsteht, wenn die Eckwerte des Einkommensteuertarifs nicht an die Preissteigerungsrate angepasst werden. Im weiteren Sinne wird darunter auch die Steuermehrbelastung verstanden, die dann eintritt, wenn die Tarifeckwerte nicht an die durchschnittliche Einkommensentwicklung angepasst werden. Dagegen gehört jene progressive Besteuerung, die lediglich auf die Einkommensunterschiede zwischen den Steuerpflichtigen in ein und demselben Veranlagungszeitraum abzielt, nicht zu diesem Sachverhalt. [...]

 
Die Propagandavereinigung „Initiative Neue Soziele Marktwirtschaft“ verbreitet ihre üblichen Dummheiten (http://www.insm.de/insm/Publikationen/positionen/kalte-progression.html):

[...] Die kalte Progression ist eine schleichende Steuererhöhung, die nicht auf steigende Leistungsfähigkeit zurückgeht und über den inflationsbedingten Einnahmenzuwachs des Staates hinausgeht. Der Fiskus nimmt dadurch real mehr ein. Obwohl das reale Einkommen unverändert bleibt, steigt die Einkommensteuerbelastung an. Der Staat generiert Einnahmen, die ihm gar nicht zustehen. Die kalte Progression ist somit Lohnklau. [...]

 
Das Handelsblatt dagegen ist seriös.
Das Märchen von der kalten Progression, 2010-04-01, Autor: Clemens Fuest
(http://blog.handelsblatt.com/steuerboard/2010/04/12/das-marchen-von-der-kalten-progression/ target=”_blank”):

[...] Grundsätzlich ist es zwar nicht falsch, dass rein inflationsbedingte Lohnerhöhungen in einem progressiven Steuersystem die reale Steuerbelastung steigern. Dieser Effekt ist in der Vergangenheit jedoch immer wieder durch Steuerreformen ausgeglichen worden. Wenn es richtig wäre, dass der Staat sich durch die kalte Progression schleichend einen immer größeren Anteil des Erwirtschafteten einverleibt, dann müsste der Anteil des Einkommensteueraufkommens am Bruttoinlandsprodukt langfristig zunehmen. Das ist jedoch nicht der Fall. [...]

 
OECD enttarnt „Kalte Progression“ als Phantom, 2010-05-12, Joachim Poß
(http://www.spdfraktion.de/presse/pressemitteilungen/OECD_enttarnt_„Kalte_Progression“_als_Phantom target=”_blank”):

[...] Der gestern [2010-05-12] veröffentlichte Bericht der OECD zur Steuer- und Abgabenlast von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im internationalen Vergleich hat ein zentrales Thema der steuerpolitischen Debatte in Deutschland endgültig als Phantom entlarvt und ins Reich der Mythen verwiesen: Die sogenannte kalte Progression. [...]

 
Aber als Wahlkampfthema ist das Phantom „Kalte Progression“ natürlich trotzdem für die SPD interessant. Darum beugen die Unionsparteien vor.
(http://www.zeit.de/politik/deutschland/2014-12/cdu-parteitag-merkel-kalte-progression):

[...] Am Ende gab es für Merkel viele gute Gründe, doch noch einzulenken. Einer davon heißt Sigmar Gabriel. Der SPD-Parteichef hatte sich erst am Montag erneut dafür ausgesprochen, den Abbau der kalten Progression noch in dieser Legislaturperiode anzugehen. Hätte die CDU es nun bei einem vagen Versprechen ohne zeitliche Festlegung belassen, hätte dies schnell zu der Schlagzeile führen können: “SPD und CSU wollen Steuern senken, CDU dagegen”. [...]

 
Im Zusammenhang mit der Progression ist auch diese Nachricht aus der OECD interessant:

In Deutschland ist die Einkommensungleichheit seit 1990 erheblich stärker gewachsen als in den meisten anderen OECD-Ländern. In den 80er und 90er Jahren gehörte das Land zu den eher ausgeglichenen Gesellschaften, inzwischen liegt es nur noch im OECD-Mittelfeld. Das geht aus der Studie „Divided we Stand – Why Ineqality Keeps Rising“ hervor, die heute von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung veröffentlicht wurde. Mit durchschnittlich 57.300 Euro verdienten die obersten zehn Prozent der deutschen Einkommensbezieher im Jahr 2008 etwa achtmal so viel wie die untersten zehn Prozent (7400 Euro). In den 90ern lag das Verhältnis noch bei 6 zu 1, der aktuelle OECD-Durchschnitt ist 9 zu 1. [...]

Abgeschaltet

Donnerstag, 26. Juni 2014 - 08:49

Johannes Winterhagen, Abgeschaltet – Was mit der Energiewende auf uns zukommt, Hanser Verlag, München 2012, 256 Seiten, 17,90, ISBN: 978-3-446-42773-0

http://www.vorwaerts.de/Kultur/Buchtipp/70650/der_naive_traum_von_erneuerbaren_energien.html

Reallöhne niedriger als im Jahr 2000

Mittwoch, 13. Februar 2013 - 07:31

http://www.boeckler.de/impuls_2013_02_1.pdf

VERTEILUNG

Die Löhne sind zuletzt stärker gestiegen. Trotzdem liegen sie real immer noch unter dem Niveau der Jahrtausendwende. Und deutlich zurück hinter den Gewinn- und Vermögenseinkommen.

Real, also nach Abzug der Preissteigerung, sind die durchschnittlichen Bruttolöhne je Beschäftigtem in Deutschland zwischen 2000 und 2012 um rund 1,8 Prozent gesunken. Das zeigen neue Berechnungen des WSI-Tarifarchivs. Die vergangenen drei Jahre, in denen die Löhne real um 1,2, um 1 und 0,6 Prozent zulegten, haben die erheblichen Verluste noch nicht ausgeglichen, die zuvor aufgelaufen waren. Schwierige wirtschaftliche Rahmenbedingungen und die Deregulierung am Arbeitsmarkt hatten dazu beigetragen, dass sich die Arbeitseinkommen in den Nullerjahren schwach entwickelten. So verstärkten die Hartz-Reformen den Druck auf die Verdienste. Der Niedriglohnsektor wuchs. Immerhin wird der Rückstand kleiner: 2009 hatten die realen Bruttolöhne sogar um 4,6 Prozent niedriger gelegen als 2000.