Archiv für Mai, 2011

Sozialwahl 2011: Die Listen stellen sich vor

Samstag, 14. Mai 2011 - 13:56

Quelle: http://www.sozialwahl.de/fileadmin/user_upload/pdf/listen.pdf:

  1. BfA-Gemeinschaft – Freie und unabhängige Interessengemeinschaft der Versicherten und Rentner in der Deutschen Rentenversicherung, Krankenversicherung, Pflegeversicherung und Unfallversicherung e. V.
  2. ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
  3. TK-Gemeinschaft, unabhängige Versichertengemeinschaft der Techniker Krankenkasse e. V.
  4. DAK-Versicherten- und Rentnervereinigung (DAK-VRV) e. V.
  5. ACA: Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschlands e. V. / Kolpingwerk Deutschland / Bundesverband Evangelischer Arbeitnehmerorganisationen e. V.
  6. BARMER GEK – Versichertenvereinigung – Vereinigung von Versicherten und Rentner/-innen der BARMER GEK e. V.
  7. BARMER GEK-GEMEINSCHAFT Gewerkschaftsunabhängige Interessenvertretung für Mitglieder, Versicherte, Patienten und Rentner seit 1958 e. V.
  8. Industriegewerkschaft Metall
  9. DAK Mitgliedergemeinschaft e. V. Gewerkschaftsunabhängig, Gegründet 1955 Versicherte und Rentner in der Kranken- und Rentenversicherung
  10. KKH-Versichertengemeinschaft e. V. – gegr. 1957, Freie und unabhängige Gemeinschaft von Mitgliedern, Versicherten und Rentnern der KKH-Allianz
  11. dbb beamtenbund und tarifunion
  12. Deutscher Gewerkschaftsbund / Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) / Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) / Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten
  13. Gewerkschaft der Sozialversicherung (GdS)
  14. Christlicher Gewerkschaftsbund Deutschlands – CGB

Siehe auch: http://blog.psybel.de/kandidatenpositionen-zur-gefahrdungsbeurteilung/

Sie kriegen den Hals nicht voll

Freitag, 13. Mai 2011 - 20:57

Zwei Nachrichten heute:

Wir haben uns daran aber doch schon gewöhnt. Vielleicht ist eine Entwicklung in die Richtung von Wirtschaften der “Dritten Welt” gar nicht so ungerecht.

Windbeutel und Krawallschachteln

Dienstag, 10. Mai 2011 - 00:10

Bei der FDP passen Ideen und Personen nicht mehr zusammen. Statt starker Persönlichkeiten bringt der Liberalismus Windbeutel und Krawallschachteln hervor.

Welt-online zur Krise des Liberalismus, 2011-04-02

Übrigens: Philip Rösler will jetzt vom Gesundheitsministerium zum Wirtschaftsministerium umziehen.

… Die Vorbehalte [der Firmen] gegenüber guter Prävention zeigen auch wieder, dass die Pläne von Gesundheitsminister Philipp Rösler falsch sind, den Arbeitgeberanteil am Krankenkassenbeitrag einzufrieren. Damit würden künftig die Arbeitnehmer alleine dafür zahlen, dass Firmen durch schlechte Vorsorge die Gesundheit ihrer Belegschaft gefährden.

Aus einem Kommentar in der SZ 2010-08-03 auf Seite 4

Tim Jackson’s economic reality check

Sonntag, 8. Mai 2011 - 09:22

http://www.youtube.com/watch?v=NZsp_EdO2Xk
Tim Jackson’s economic reality check, 2010-10-05

 
Lesetipp:
Tim Jackson: Wohlstand ohne Wachstum, 2011, ISBN 978-3-86581-245-2

Einkommensumverteilung schwächt privaten Verbrauch

Samstag, 7. Mai 2011 - 18:48

Vorsicht. Jubeln Sie nicht zu früh. Oder ärgern Sie sich nicht zu früh.

Ich habe diese Überschrift eines Artikels aus dem Wochenbericht des DIW Berlin 8 / 2011 einmal so übernommen, wie ich sie im Original fand. Gemein wie ich bin, spiele ich ein bisschen mit Ihrer ideologischen Vorpolung, lieber Leser.

Mit Einkommensumverteilung ist gemeint

dass sich die Verteilung der verfügbaren Einkommen hin zu den Einkünften aus Unternehmertätigkeit und Vermögen sowie hin zu den Haushalten mit einem hohen Einkommen verschoben hat. 

Es ist also nicht böse Steuerprogression und Gleichmacherei, sondern die zunehmende Ungleichverteilung der Einkommen und Vermögen, also die Umverteilung von Unten nach Oben.

Die Theorie: Steigt die Ungleichverteilung der Einkommen, dann steigt die Sparquote und sinkt der Konsum.

Grund (Beispiel): Nehmen wir mal an, A verdient zehn mal soviel wie B. Das heißt aber nicht, dass A zehn mal soviel ausgibt wie B, denn A konsumiert im Bio-Markt vielleicht nur doppelt soviel wie B im Supermarkt. Darum kann A mehr sparen als B. Und A tut das in der Regel auch. (Natürlich “arbeitet” dabei sein gespartes Geld. Wenn er es in irgendetwas Produktives investiert, dann wird dafür irgendwann aber auch mal wieder Konsum nötig. Ein Optimierungsproblem.) Darum wird bei steigender Ungleichverteilung der Einkommen ein geringerer Anteil von der Summe der Einkommen für den Konsum ausgegeben.

Jetzt könnte ich wieder gemein sein und fragen, ob wir den wirklich so sicher sein können, dass der Konsum pro Konsument so wachsen kann, wie wir das mutig voraussetzen. Vielleicht ist die wachsende Ungleichverteilung eine Folge der sich jetzt schon pro Konsument abzeichnenden zunehmenden Ressourcenknappheit? Wenn es weniger pro Kopf zu konsumieren gibt, dann passt dazu doch ganz gut eine Verteilung, die weniger Konsum erlaubt. Schöne Aussichten sind das.

Wie funktioniert Terrorismus?

Dienstag, 3. Mai 2011 - 22:15

Bin Laden ist tot. Was kommt nach der frühen Freude? Und insbesondere: Was macht Bin Laden noch nach seinem Tod mit uns? Ich hörte gerade aus den USA, dass nun einige Leute dort Folter für effektiv halten, weil man ihn durch sie ja gefunden habe. Wenn das überhaupt logisch und historisch stimmt, stimmt der Schluß daraus?

Haben Terroristen, die gegen “westliche Werte” kämpfen, uns nicht schon ein bisschen in die Richtung getrieben, in die sie uns für ihr Geschäft laufen sehen wollen?

Entropie

Sonntag, 1. Mai 2011 - 19:00

http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Entropie (Sozialwissenschaften)&oldid=87519759:

Eine der menschlichen Intuition entgegenkommende Weise, die Bedeutung von Entropie verständlich darzustellen, besteht darin, nicht die Entropie selbst, sondern die Veränderung von Entropie zu betrachten, also die Zunahme oder die Verringerung von Entropie.

  • Entropiezunahme ist Informationsverlust:
Gilbert Newton Lewis schrieb im Jahr 1930: „Eine Zunahme der Entropie bedeutet Informationsverlust und nichts Anderes.“[1]
Die kurze Zusammenfassung einer Erklärung der Entropie von Murray Gell-Mann im Jahr 1994 lautet: „Entropie ist Informationsmangel, dessen Größe an dem Aufwand gemessen wird, der zur Behebung dieses Informationsmangels erforderlich wäre.“ (Einzelheiten s.u.)
  • Zur Entropieverringerung benötigt ein System seine Umwelt:
Ein System kann seine Entropie nur durch die Belastung seiner Umwelt verringern. Dazu muss es offen sein. Verringert eines seiner Subsysteme seine Entropie, so muss entweder die Summe der Entropien der übrigen Subsysteme im Gesamtsystem ansteigen oder das Gesamtsystem muss seine Umwelt mit Entropie belasten.
  • Entropiezunahme verringert die Veränderungsfähigkeit eines Systems:
Ein System mit niedriger Entropie kann sich leichter ohne Belastung seiner Umwelt [planvoll] verändern als ein System mit hoher Entropie. Verändert sich ein System unabhängig von seiner Umwelt, dann nimmt seine Entropie zu. Ein System mit maximaler Entropie kann sich aus eigener Kraft überhaupt nicht mehr [planvoll]verändern. Diese beiden Tatsachen treffen auf die Subsysteme eines Systems gleichermaßen zu.

Der letzte Punkt ergibt sich auch aus einer exakten Definition der Entropie in der Physik: Wenn ein thermodynamisches System sich ausgehend von einem alten Zustand so verändern kann, dass es zum Erreichen eines neuen Zustandes keinerlei thermische Energie mit seiner Umwelt austauschen muss, dann ist dieser neue Zustand „adiabatisch erreichbar“. Das ist nur möglich, wenn die Entropie des thermodynamischen Systems im alten Zustand niedriger ist als die Entropie des Systems im neuen Zustand. Das bedeutet auch, dass vom neuen Zustand ausgehend der alte Zustand nicht adiabatisch erreichbar ist. Mit eigenen Mitteln kann das System nicht zum alten Zustand zurückkehren. Ist in einem System eine Veränderung adiabatisch erreichbar, so ist das System hinsichtlich dieser Veränderung autark.

[1] Lewis, Gilbert Newton (1930): The Symmetry of Time in Physics, Science, 71, 0569

Als physikalische Größe ist die Entropie eine der Zustandsgrößen der materiellen Umwelt der Wirtschaft. Größere Aufmerksamkeit für die Darstellung dieses Sachverhalts und seiner Auswirkungen erzielte erstmals Nicholas Georgescu-Roegen. Eine Rolle spielt die Entropie auch in der Diskussion über die Beschränkung der Wirtschaft durch ihre materielle Umwelt, eine im gegenwärtigen Sprachgebrauch als „Physiokratie“ bezeichnete Position. Die Unüberwindbarkeit der Grenzen der dem zweiten Hauptsatz der Thermodynamik unterworfenen materiellen Welt zeigte Leó Szilárd[2]: Selbst wenn in abgeschlossenen Systemen intelligentes Leben enthalten ist, kann in diesen Systemen die Entropie durch intelligentes Handeln nicht gesenkt werden. Innovation bietet keinen Ausweg zur Überwindung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik.

[2] Szilárd, Leó (1929): Über die Entropieverminderung in einem thermodynamischen System bei Eingriffen intelligenter Wesen. Zeitschrift für Physik 1929; 53: 840-856, Springer-Verlag Berlin (Habilitationsschrift), zu finden in Leff, Harvey S./Rex, Andrew F. (1991): Maxwell’s Demon – Entropy, Information, Computing