Archiv für Oktober, 2011

Dreifachklops

Dienstag, 25. Oktober 2011 - 07:01

Peiiiinlich!

Die Volks- und Raiffeisenbanken bezahlen den Eurogegnern (wohl nicht aus Absicht sondern vielmehr aus Dummheit) eine ganzseitige Zeitungsanzeige. Und die TAZ veröffentlicht das. Hier die Details:

  1. Vermutlich das “Aktionsbündnis Direkte Demokratie” schmuggelt sich mit Guy-Fawkes-Masken in eine Occupy-Frankfurt-Demo am 15. Oktober ein.
  2. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken (“Wir machen den Weg frei.”) machen dem Foto dieser Demo-Plakates (“Wir wollen Direkte Demokratie vor Ort, statt Zentralismus aus Berlin oder Brüssel!”) den Weg frei in eine Zeitungsanzeige.
  3. Die Parolen der “Direktdemokraten” (Rechte mit dem Sprachstil der Rechten, wozu auch gehört, den Faschismus-Begriff auf Gegner anzuwenden) landen dann ganzseitig auf der Seite Neun der TAZ von heute.

Dass die Werbung die Besetzer besetzen wird, ist ja nicht wirklich überraschend. Aber den VR-Banken und der Anzeigenabteilung der TAZ empfehle ich, sich mal ein bisschen schlau zu machen. Die TAZ hatte ja kurz zuvor darüber berichtet, wie eher rechtslastige Organisationen die Occupy-Veranstaltungen kapert. Das TAZ-Blog ist auch nicht schlecht.

PS: Die FAZ hat’s auch erwischt. Und die SZ ebenfalls.

Besetzung

Samstag, 15. Oktober 2011 - 09:48

Grün bleibt grün

Donnerstag, 6. Oktober 2011 - 08:23

Die Grünen in Berlin bleiben grün. Kompliment. Das merken wir uns. Und die Tante SPD bleibt eine sehr deutsche Tante: Gegen eine Autobahn hatten die Grünen natürlich keine Chance.

Absurde Einkünfte

Donnerstag, 6. Oktober 2011 - 07:13

Jean-Martin Büttner, Berner Zeitung, 2010-01-09
Interview mit Thomas Knecht
Sie kommen, nehmen und gehen wieder
http://www.bernerzeitung.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/
Sie-kommen-nehmen-und-gehen-wieder/story/13502254


Oft fühlen sich die Täter [narzistische Manager] als Opfer und reden von ihrer Verantwortung. Damit rechtfertigen sie Jahreslöhne in mehrfacher Millionenhöhe.

Das ist ein kampfrhetorisches Manöver. Um dermassen absurde Einkünfte zu rechtfertigen, reicht der Hinweis auf die Intelligenz und Arbeitsleistung nicht mehr. Man braucht eine pseudomoralische Rechtfertigung, die zugleich die eigene Grandiosität ausdrückt, im Sinne: Wenn ich das nicht täte, würde das ganze System zusammenbrechen. Ich werde als Verantwortungsträger fast zermalmt von der Last, aber ich tue das für euch, nicht für mich. Ich opfere mich auf für die Gemeinschaft.

Die Geste

Donnerstag, 6. Oktober 2011 - 00:43

Mahendra Singh machte mich mit http://justtheplaceforasnark.blogspot.com/man-is-bad-animal.html auf den syrischen Karikaturisten Ali Ferzat aufmerksam. Die Freunde Chinas, Russlands usw. brachen ihm die Hand. Wie man sieht, zeichnet er weiter.

Flache Lernkurve, aber immerhin

Samstag, 1. Oktober 2011 - 11:12

Etwa 30 Jahre, nachdem wir es schon wussten, merkt es auch die FDP: Das Vertrauen auf den ungeregelten Markt nimmt mitunter religiöse Züge an.

http://www.fr-online.de/politik/fr-interview-mit-fdp-generalsekretaer-christian-lindner–liberal-ist-eine-stil-frage-,1472596,10945656.html

Frankfurter Rundschau: Nennen Sie bitte einen zentralen Punkt, in dem Sie sich jetzt korrigieren.
Christian Lindner: Es muss wieder stärker sichtbar sein, dass wir in der Tradition des deutschen Ordoliberalismus stehen. Manchmal sind wir mit einer Laissez-faire-Politik in Verbindung gebracht worden, die in den USA von den Neokonservativen vertreten wurde. Bei denen nimmt das Vertrauen auf den ungeregelten Markt mitunter religiöse Züge an. Zugleich wurde die wirtschaftliche Vernunft im billigen Zentralbankgeld ertränkt. Das aber ist nicht die Tradition eines Otto Graf Lambsdorff und der Sozialen Marktwirtschaft. Das wieder stärker herauszuarbeiten, auch in Reaktion auf die Krisen der Märkte und der Staaten, könnte ein Anknüpfen an bestehende Traditionen und zugleich ein Teil Selbstkorrektur sein.